Das Rocky Mountain Horse

Gelassener Tölter in schicker Jacke

Nichts leichter als der Umgang mit diesem wunderbaren Reitpferd, denn es hat ein großes Herz und viel Ausdauer. Absolut trittsicher in unebenem Gelände sowohl auf dem Trail als Freizeitpferd als auch auf dem Turnier. Die Anforderungen an ein Therapie- Pferd erfüllt es korrekt und zuverlässig, da es seinen Job konzentriert und mit viel Geduld absolviert.

In Amerika sehr populär geworden, entwickelte sich das Rocky Mountain Horse in den letzten Jahren zur am schnellsten wachsenden Rasse. Daher kommt auch die Notwendigkeit, über einen eigenen Verband, die Rocky Mountain Horse Association (RMHA), die Zucht zu kontrollieren. 

Kritische Standards sind festgelegt worden, um das Zuchtziel auch weiterhin zu verfolgen. So müssen alle registrierten Zuchttiere vor definitiver Stammbuchaufnahme im Alter zwischen 2 (!) und 7 Jahren von 3 unabhängigen Prüfern begutachtet werden. Die Pferde müssen unter dem Reiter taktklar tölten und dem Rassestandard entsprechen. Erst dann sind sie „certified to breed“.

Foto © Michaela Plambeck
Foto © Michaela Plambeck

Wir züchten und trainieren Rocky Mountain Horses wegen ihrer weichen Gangart im Viertakt (Tölt), des besonders ausgeglichenen Temperaments und der idealen mittleren Größe von 140 bis 160 cm. 

Durch seinen weichen Gang wurde es schnell das beliebteste Pferd auf den Farmen im US Bundesstaat Kentucky und den Hügeln der Appalachen, wo es seinen Ursprung hat. Es stammt nicht aus den Rocky Mountains, wie der Name irreführenderweise annehmen lässt.

Es ist ein Pferd für jede Jahreszeit und jeden Einsatz, denn es wurde auf dem Feld oder für die Rinderarbeit benutzt, Kinder ritten zu viert zum Fischen ans Wasserloch und am Samstag in die Stadt zum Einkaufen. Es wurde sogar vor den Buggy gespannt, um gemütlich am Sonntagmorgen in die Kirche zu fahren. 
Luxuriöse Ställe sind nicht notwendig. Auf Grund seiner kaltblütigen Natur verbringt das Rocky Mountain Horse den Winter am liebsten in einem Offenstall.

Die wichtigsten Eigenschaften sind:

  • Das Pferd muss eine mittlere Größe von 145 – 160 cm, eine breite Brust mit einer 45° schrägen Schulter, kühne Augen und schön geformte Ohren haben.
  • Es muss einen natürlichen Viertakt-Gang zeigen. Jedes einzelne Pferd hat seine eigene Geschwindigkeit (10 bis 30 km/h) und natürliche Art zu gehen. Dieser Gang ist angeboren und es bedarf dafür keinerlei künstlicher Einwirkung.
  • Es muss ein ruhiges Temperament besitzen und einfach zu führen sein.
  • Alle Rocky Mountain Horses haben eine solide Körperfarbe. Abzeichen am Kopf sind nur akzeptabel, wenn sie nicht dominant sind. Es darf nicht weiß über dem Knie oder dem Sprunggelenk sein.

Hier in Europa sind alle Rocky Mountain Horse-Besitzer sicher, dass sie auf das richtige Pferd gesetzt haben, denn das „Rocky” ist das perfekte All-Terrain-Vehicle.

Foto © Michaela Plambeck
Foto © Michaela Plambeck

Die Entwicklung des Rocky Mountain Horses geht zurück auf Sam Tuttle, der in Kentucky einen Reitstall betrieb und dessen Hengst Old Tobe wegen seiner Töltveranlagung, seiner Rittigkeit und seiner Langlebigkeit (er erreichte ein Alter von 37 Jahren) sehr bekannt war. Diese Eigenschaften gab er auch an seine Nachkommen weiter, was ihn zu einem beliebten Zuchthengst machte. 

„Old Tobe“ beeinflußte wesentlich die Entwicklung der Rasse. Viele der heutigen Rocky Mountain Horses führen Old Tobe in ihrem Stammbaum. 

Man geht davon aus, dass Rocky Mountain Horses sowohl das Blut von spanischen Pferden als auch des Narragansett Pacers in Linien führen. 1986 wurde das Stutbuch eröffnet und 2004 wieder geschlossen. Ende 2005 waren über 13.000 Rocky Mountain Horses bei der Association eingetragen.