Das Tennessee Walking Horse

Der „Gentleman“ unter den Pferden

Das Tennessee Walking Horse vereinigt in sich ein ausgesprochen freundliches und unkompliziertes Wesen mit bequemen Gängen, robuster Gesundheit und Langlebigkeit. Da sie auf Gang und Charakter selektiert wurden, gibt es Walker in fast allen Farben und in Größen von 1,40 m bis 1,70 m Stockmaß.

Gangarten

Wie der Name schon vermuten lässt, nennt man die spezielle Gangart des Tennessee Walking Horse „Walk“. Hierbei unterscheidet man zwei Geschwindigkeiten:

  • den langsameren „Flat Walk“
  • den schnelleren „Running Walk“

Als Flat Walk bezeichnet man einen flotten, sehr raumgreifenden Schritt im gleichmäßigen Viertakt. Die Fußfolge ist im Walk identisch mit dem Schritt, nur die Schrittlänge und das Tempo sind gesteigert. Diese Gangart hat keine Flugphase und der Reiter wird nicht unangenehm geworfen. Vielmehr hat er das Gefühl wie auf sanften Wellen dahinzugleiten.

Foto © Katrin Firlus
Foto © Downunder Stables

Der Übergang zum Running Walk ist fließend – die Pferde werden schneller. Unter Running Walk versteht man einen erkennbar beschleunigten Flat Walk, sozusagen einen Rennschritt, der bis auf Trabgeschwindigkeit gesteigert werden kann. Die Fußfolge ist identisch zum Flat Walk.

Das Charakteristische dieser beiden Gänge liegt im geforderten ausgeprägten, rhythmischen Kopfnicken der Tiere. Dadurch kann man klar und leicht zwischen Tölt (Rack) und Walk unterscheiden.

Der Canter ist ein sehr ruhiger, langsamer Galopp. Die Amerikaner nennen diesen Galopp auch „Rocking Chair Canter“ (Schaukelstuhlgalopp), weil er durch seine rhythmischen und eleganten Sprünge an das Schaukeln eines ebensolchen Stuhls erinnert. Optisch erkennt man den Canter an seiner besonders erhabenen Sprungtechnik. Das Pferd nimmt sein Gewicht mit der Hinterhand auf – die Phase, in der die Vorhand in der Luft ist, wird verlängert.

Interieur

Charakterliches Zuchtziel des Tennessee Walking Horse ist ein sanftmütiges und menschenbezogenes Pferd, das sich leicht führen lässt und sich seinem Menschen schnell anschließt. 

Gerne werden die Walker als „Gentlemen“ unter den Pferden bezeichnet. Die Pferde sind nervenstark und besitzen eine ordentliche Portion Neugier. Diese Wesensfestigkeit macht den Walker zum idealen Freizeitpferd, mit dem man jeder Geländesituation gewachsen ist und dank der bequemen Gänge problemlos Stunde um Stunde im Sattel verbringen und dabei große Entfernungen zurück legen kann.

Foto © Gestüt Lehra
Foto © Katrin Firlus

Verwendung

Der Tennessee Walker ist ein auf Vielseitigkeit gezogenes Reitpferd: er eignet sich zum Freizeit- und Westernreiten ebenso wie für einen Trail- und Distanzritt, als auch für den Dressur-, Spring- und Fahrsport. 

Der Walker bietet dadurch für jeden etwas und ist, solide ausgebildet, zudem hervorragend geeignet für Anfänger, ängstliche sowie ältere und behinderte Menschen.